Schankanlagen Unterschiede

Schankanlagen gibt es in verschiedenen Ausführungen und Systemen, die jeweils spezifische Vor- und Nachteile sowie unterschiedliche Einsatzbereiche bieten. Die Wahl der richtigen Schankanlage hängt von mehreren Faktoren ab, wie z.B. dem Umfang des Ausschanks, den räumlichen Gegebenheiten und den gewünschten Getränken. Hier sind die wesentlichen Unterschiede der gängigen Schankanlagentypen:

1. Offene und geschlossene Schankanlagen

Offene Schankanlagen werden vor allem im privaten Bereich oder für kleine Veranstaltungen eingesetzt. Sie sind relativ einfach aufgebaut und bestehen in der Regel aus einem KEG-Anschluss, einer Zapfpistole und einer CO₂-Flasche. Sie sind kostengünstig und flexibel, jedoch weniger leistungsfähig und oft nicht für den dauerhaften Gebrauch geeignet.

Geschlossene Schankanlagen hingegen sind komplexer und für den professionellen Einsatz konzipiert. Sie bestehen aus Zapfhähnen, Kühleinheiten, Druckreglern und Schläuchen, die den Ausschank hygienisch und effizient ermöglichen. Diese Anlagen bieten eine konstante Kühlung und exakte Druckregelung, weshalb sie in der Gastronomie weit verbreitet sind.

2. Kühlmethoden: Trocken- und Nasskühlung

Ein wesentlicher Unterschied liegt in der Art der Kühlung. Bei Trocken-Kühlanlagen wird die Kühlung direkt am Zapfhahn erzeugt. Diese Anlagen eignen sich gut für kleine Ausschankmengen und sind flexibel einsetzbar, da sie kompakt und leicht transportierbar sind. Allerdings kann es bei hoher Nachfrage zu Leistungseinbußen kommen, da die Kühlkapazität begrenzt ist.

Nasskühlanlagen hingegen arbeiten mit einem Wasserbad und eignen sich für den Dauereinsatz bei konstantem Ausschank. Das Wasserbad hält das Bier im gesamten Leitungssystem gekühlt, sodass es selbst bei hohem Durchsatz frisch und kühl bleibt. Nasskühlanlagen sind in der Regel leistungsstärker und stabiler, allerdings auch größer und teurer in der Anschaffung und Wartung.

3. Anzahl der Leitungen und Zapfhähne

Ein weiterer Unterschied besteht in der Anzahl der Leitungen und Zapfhähne. Kleinere Anlagen haben oft nur eine Leitung und einen Zapfhahn, was für den Ausschank einer einzigen Getränkesorte ideal ist. Größere Schankanlagen in der Gastronomie verfügen hingegen über mehrere Leitungen und Zapfhähne, sodass verschiedene Biersorten oder Getränke parallel gezapft werden können. Diese Anlagen sind komplexer im Aufbau und erfordern eine sorgfältige Wartung, um Geschmackskontaminationen zwischen den Getränken zu vermeiden.

4. Mobiler vs. stationärer Einsatz

Mobile Schankanlagen, wie sie bei Veranstaltungen oder Festen eingesetzt werden, sind leicht zu transportieren und aufzubauen. Sie bestehen meist aus Trocken-Kühlsystemen und sind für temporäre Einsätze ideal geeignet. Stationäre Schankanlagen, die vor allem in Bars und Restaurants eingesetzt werden, sind hingegen fest installiert und für den Dauerbetrieb ausgelegt. Sie bieten meist bessere Kühlleistung und mehr Komfort durch mehrere Zapfhähne, sind jedoch kostenintensiver und benötigen mehr Wartung.

5. Zapfsysteme und Hygiene

Eine gute Schankanlage verfügt über ein hochwertiges Zapfsystem, das einen gleichmäßigen Bierfluss ermöglicht und Schaumbildung minimiert. Professionelle Anlagen besitzen oft einen Zapfkopf, der das Bier direkt mit CO₂ versetzt, um eine optimale Kohlensäure zu gewährleisten. Die Hygiene ist bei allen Schankanlagen von zentraler Bedeutung, besonders bei geschlossenen Systemen, da Rückstände oder Verunreinigungen die Qualität des Bieres stark beeinträchtigen können. Geschlossene Systeme mit integriertem Reinigungsmechanismus erleichtern die Pflege und sind ideal für den Dauerbetrieb.

6. CO₂- und Druckregelung

Die meisten professionellen Schankanlagen arbeiten mit CO₂, um den richtigen Druck zu erzeugen und das Bier frisch zu halten. Es gibt jedoch auch Anlagen, die mit Stickstoff oder einer Kombination aus CO₂ und Stickstoff betrieben werden, was insbesondere für bestimmte Biersorten wie Stout oder Ale empfohlen wird. Die Druckregelung spielt eine entscheidende Rolle für die Qualität des Bieres und den Ausschankprozess. Ein zu hoher Druck kann zu übermäßigem Schäumen führen, während ein zu niedriger Druck das Bier schal macht.

Insgesamt hängt die Wahl der Schankanlage von den spezifischen Anforderungen des Einsatzbereichs ab. Für private Feiern und kleine Veranstaltungen genügen meist mobile und einfachere Systeme, während die Gastronomie auf geschlossene, stationäre Anlagen mit hoher Kühl- und Ausschankleistung angewiesen ist. Hochwertige Anlagen mit effektiver Kühlung und exakter Druckregelung sorgen für gleichbleibende Qualität und eine optimale Ausschankgeschwindigkeit – wichtige Faktoren für die Zufriedenheit der Gäste und die Effizienz des Betriebs.

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